Umweltbibliotheken haben eine besondere Rolle gespielt, weil sie in Verbindung mit der oppositionellen Bewegung entstanden sind und zu betrachten sind. Sie waren Versammlungs- und Kommunikationsorte für diejenigen, die während der kommunistischen Diktatur in Umwelt-, Friedens- und Menschenrechtsgruppen gearbeitet haben. Die Gründung der Umweltbibliotheken geht auf Mitte der achtziger Jahre zurück. Die Evangelische Kirche hat unter ihrem Dach die Umweltbibliotheken und somit die Auseinandersetzungen der Oppositionsgruppen in verschiedenen Orten in der DDR beherbergt. Jedoch war alles unter der permanenten Observation der Staatssicherheit.
Außer der Kritik gegenüber dem damaligen Regime, hat die Umweltlage in der DDR ein wichtiges Thema konstituiert, so dass die Umwelt- und Friedenskreise die ersten Publikationen und Ökoseminare organisiert haben. Nur über die Umweltbibliotheken waren solche Informationen einem größeren Publikum zugänglich. Die Literatur, die dort zu finden war, war meistens verboten und zum Teil von Westdeutschland geschmuggelt, mindestens aber schwer zugänglich. Die Zensur wurde de facto in den Räumlichkeiten der Umweltbibliotheken ignoriert.
Im Jahre 1986 ist über einen mutigen Pfarrer, Pfarrer Simon, der diese Initiative in zwei Räumen der Berliner Zionskirche zugelassen hat, die erste Umweltbibliothek eingeweiht worden. Der Bestand der Bibliothek beinhaltete zunächst nur ein paar Dutzend Bücher.
Wenn man über die Umweltbibliotheken spricht, muss man berücksichtigen, dass das Konzept „Umwelt“ eine breite Palette von Themen umfasst, von Umweltthemen bis zu menschenrechtlichen Fragestellungen und anderen wichtigen gesellschaftlichen Problemen. Die Umweltbibliotheken haben Diskussionen, Musikveranstaltungen, Ausstellungen der „unterdrückten“ Künstler organisiert und oppositionelle Blätter gedruckt.
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