Im Herbst 1988 beginnen für Thomas Pilz (damals 23), Thomas Hönel (damals 21) und Eckhard Junghans (damals 23) die Vorbereitungsarbeit für das erste Heft der LausitzbotIn. In Dezembernächten wird es im Wohnzimmer von Thomas Pilz in Mittelherwigsdorf bei Zittau gedruckt.
Zu den Beweggründen der Redakteure gehörten die Perspektivlosigkeit des Lebens in der DDR, fehlende Pressefreiheit sowie der Wunsch, sich frei auszudrücken aber auch, andere hierzu zu ermutigen.
Wie seid ihr auf die Idee zur Herstellung einer eigenen Samisdat-Zeitschrift gekommen?
(junge Leute mit „Wille zur Äußerung“ – Dinge sollen in Bewegung kommen, Gleichgesinnte im kleinen Kreis, Arbeit für die Umweltgruppe im Dreiländereck)
Wie habt ihr über die Inhalte des Samisdat entschieden?
(Struktur der Inhalte: national und international, Blick über den Tellerrand, national: Ereignisberichte aus Leipzig und Berlin, international: Nachdrucke aus dem Russischen, weil verboten in DDR)
(Transparenz der „Hersteller“, Kontakte wurden mit eingedruckt – „Nur für innerkirchlichen Gebrauch“ – „Wir sind Christen und informieren innerkirchlich“: … hat uns den Mut und die Gelassenheit gegeben, die wir brauchten.“)
Welche Reaktionen habt ihr nach der Veröffentlichung erhalten?
(staatliche Reaktion: Vorladung, Befragung, Aufforderung zum Einsammeln und zur Abgabe, Ordnungsstrafverfahren, Geldstrafen - nicht gezahlt, Lohnpfändung, Stasi vertrat zynisch die Interessen der Kirche)
(nach Verbot der „Lausitzbotin“: „IP“ als Ersatzpublikation unter dem Dach der Zittauer Kirchgemeinde – thematischer Schwerpunkt: Wahlfälschung, zweite "IP" konnte im September nicht mehr erscheinen)
Wie bewertet ihr rückblickend euer damaliges Engagement?