> Physis


Physisch handelt es sich bei den Exemplaren in der Regel um einseitig beschriebenes Papier im A4-Format. Die Blätter sind entweder lose aneinandergereiht oder mit Klammerheftung gebunden. Im Vergleich zum künstlerischen Samisdat ist der Graphik- und Bildanteil sehr gering. Hergestellt und vervielfältigt wurden die Zeitschriften vorrangig im Ormig- bzw. Wachsmatritzenverfahren.

Der Bestand umfasst nach jetzigem Wissenstand 184 Reihen oder Einzelausgaben mit insgesamt etwa 860 Heften und 17.000 Seiten. Die Auflagenhöhe variierte jeweils etwa zwischen 100 und 4.000 Exemplaren.

> Zustand des Materials


Der Samisdat unterliegt dem zunehmenden Zerfall. Das Basismaterial der Zeichenträger (sehr holzhaltiges Papier) befindet sich zum Teil bereits in Auflösung. Zudem beginnen Typoskripte zu verbleichen. Bisher ist kein Verfahren zur Rekonstruktion oder physischen Konservierung von durch Ormig bzw. Wachsmatritzen hergestellter Dokumente bekannt. Dieser Erhaltungs-zustand macht die Quellen für die Fernleihe gänzlich ungeeignet. Man muss also davon ausgehen, dass die Literaturversorgung auf diesem Gebiet in mittelfristiger Perspektive in ihrer Substanz gefährdet ist.

Dr.Helmut Mottel
Thomas Pilz
Arbeitsmaterial zur Wehrdienstverweigerung